Inselkoller auf Plöm

Ein Online-RP in Adalonde

Die Insel Plöm

Die Insel wird für 50 Jahre vom König Haduloas als Lehen an eine der führenden Familien Haduloas vergeben. Nach den 50 Jahren findet ein Wettstreit statt in dem die neue Jarls-Familie bestimmt wird. Traditionell wird dann der älteste unverheiratete Spross der alten Jarls-Familie mit demjenigen der Gewinnerfamilie verheiratet. In der Vergangenheit haben hierbei wohl weder das Alter des Brautpaares noch das Geschlecht der beiden unbedingt eine wesentliche Rolle gespielt. Diese Verbindlichkeit, in jedem Fall eine Heirat zwischen den beiden Familien zu arrangieren, hat erfolgreich dazu beigetragen Konkurrenzen und Eifersüchteleien zu vermeiden und den Übergang harmonisch zu gestalten.
Der Volksmund nennt die Baronie ob ihrer erklecklichen Einkünfte „De Goude Mors“. Es ist weithin bekannt, dass die Einkünfte aus dem Handel mt den Tränen Tavars die Insel zu einer der reichsten - wenngleich abgelegensten - Provinzen der bekannten Welt gemacht haben. Und obgleich es sich um ein wohlgehütetes Geheimnis handelt, zu welchen magischen Großtaten die Tränen Tavars genutzt werden können, ist doch ganz sicher, dass es sich um eine unerhört wichtige Komponente handelt. 

Es gibt um das Handelskontor auf der Insel Plöm ein Dorf mit Namen Bleimwahia Auf der Insel befinden sich außerdem auch eine weitere Siedlung, die allerdings seit vielen Jahrzehnten verlassen ist, und die Ruinen einer alten Feste der Brock-Zwerge. Wann diese gebaut und wieder dem Verfall anheim gegeben wurde ist nicht bekannt. Die Ruinen werden jedoch von den Dorfbewohnern gemieden.

Es heißt die Macht der Tränen Tavars wird bereits seit dem Jahr 3052 gerühmt, als Masbach von Armorial den Heeren des Ostens Widerstand leistete. Ob die Tränen aber wirklich ein bedeutendes Mittel im Kampf gegen die unheilvollen Kreaturen des Feindes waren entzieht sich meiner Kenntnis. 

Schließlich wird das Wissen um die Tränen Tavars von den eingeweihten Priestern und Alchymisten wohl gehütet und das Königliche Gesetz erlaubt nur dem Jarl von Plöm die Veredelung der Tränen. Soweit bekannt, befindet sich auch hier im Tempel der Tavar der einzige Ort, an dem dies möglich ist. Gewiss ist aber, dass jeden glücklichen Händler, dem es gelingt, hier eine oder zwei der veredelten Tränen zu ergattern, im Kaiserreich ein fürstlicher Profit erwartet. Hier auf der Insel hat der hohe Preis und die Nachfrage nach den Tränen Tavars allerdings zu einer enormen Geldschwemme und infolgedessen zu einer Entwertung beigetragen, so dass eine schlichte Mahlzeit im Wirtshaus mittlerweile nur für den stolzen Preis von drei Diamanten zu haben ist.

Auch ansonsten gibt es einige Merkwürdigkeiten auf der Insel Plöm, die Reisende in Erstaunen versetzen. So geschieht es immer wieder, dass man mitten im Gespräch sein Gegenüber nur noch bruchstückhaft versteht, als ob jede zweite Silbe verschluckt statt ausgesprochen würde. Diese einigermaßen schwer verständliche Redeweise ist hierzulande als „Schnack“ bekannt.

Als sonderbar können auch die sogenannten „Binsener Weisen“ gelten. Dabei handelt es sich um eine ganze Vielzahl von Verhaltensweisen, die sich dem Reisenden hier auf der Insel darbieten und zunächst verwundern müssen. Etwa sieht man Läufer, die mitten im Sprint innehehalten bevor sie ihren Weg fortsetzen, oder Holzfäller, die Minuten lang hingebungsvoll auf einen Baum einschlagen, offenbar im Versuch ihn zu fällen, ohne den Stamm auch nur ein einziges Mal zu treffen. Auch Jäger kann man dabei beobachten, wie sie neben einer erlegten Beute kauern und ein ums andere Mal erfolglos ihr Werkzeug ansetzen um das Tier zu zerlegen. Um so größer scheinen dann Erleichterung und Freude, wenn es nach unzähligen Versuchen gelingt, eine so einfache Aufgabe wie das Öffnen einer Truhe oder das aufheben eines fallen gelassenen Werkzeuges zu bewerkstelligen.

All diese Begebenheiten gehen dem Volksmund nach darauf zurück, dass hier auf Plöm die Grenze zwischen der Sphäre der Lebenden und dem Reich der Götter und Ideen „nicht ganz dicht“ sei. Die größte Besonderheit der Insel Plöm ist aber zweifellos die unglaubliche Gesundheit und Lebenskraft ihrer Bewohner. Vermutlich hängt auch dies mit der gleichen Ursache zusammen, die auch als Erklärung für den berühmten Schnack und die Binsener Weisheiten gelten muss. So ist es angeblich nicht möglich auf der Insel anders als eines natürlichen Todes und hohen Alters wegen zu sterben. Anscheinend sehen die Götter es nicht gerne, dass hier stirbt, wem das Stündchen des Todes noch nicht geschlagen hat. Andere sagen dies läge daran, dass die Göttin Tavar hier ihr Leben aufgegeben habe und es darum Normalsterblichen nicht vergönnt sei, hier ihr eigenes unbedeutendes Leben auszuhauchen.

Mehrere Bewohner in Bleimwahia haben jedenfalls sehr glaubhaft berichtet, dass sie schon mit eigenen Augen gesehen hätten, wie einer, den sie zuvor sterben sahen, nach kurzer Zeit wieder vom Strand hergekommen wäre. Diese armen Menschen seien zwar aufgrund der Erfahrung ihres vermeintlichen Todes oft recht verwirrt und überdies einigermaßen durchnässt und durchfroren gewesen, da sie nackend wie die Götter sie schufen am Strand erwacht seien. Aber abgesehen davon seien sie doch bei bester Gesundheit gewesen und hätten sich danach noch eines langen und erfüllten Lebens erfreuen können. 

Zweiffellos haben sich aber auch schon durchaus tragische Geschichten in diesem Zusammenhang ereignet. So wird von einem Liebespaar berichtet, Jumeo und Rolia, dem das Unglück zustieß, dass sie aufgrund einer geplanten Heirat voneinander getrennt werden sollten. Voller Verzweiflung stürzen sich die beiden gemeinsam von der höchsten Klippe in den Tod. Nur um kurze Zeit später den weiten Weg vom Strand herauf zu den Klippen noch einmal zu erklimmern und es erneut zu versuchen. Niemand weiß, was aus den beiden geworden ist, aber man ist sich auf der Insel einig, dass sie trotz mehrerer Versuche den Tod nicht gefunden und schließlich ihr Heil in der Flucht in die Wildnis gesucht hätten.