Vom Binden eines Turbans




Im folgenden will ich kurz zeigen, wie der modebewusste Bürger Baltopolis' seinen Turban bindet und so nicht nur auf dem Basar ein respektierliches Bild bietet, sondern auch bei den Frauen Aufsehen erregt.
 
Dazu benötigt wird ein Tuch aus Baumwolle oder Leinen (hauptsache, es ist nicht zu rutschig; schliesslich soll der Turban auch in allen Lebenslagen halten). Ich persönlich empfehle "Ditte", "Bomull" (bei Ikea für wenig Geld zu haben) oder ein altes Bettuch (was ich gemacht habe). Das vom mir hier verwendete Tuch ist 40 cm breit und 450 cm lang. Es gibt auch Empfehlungen, das Tuch mindestens 50 cm breit zu machen, ebenso wie der Turban der Sikhs mindestens 6 m lang ist; man wählt am besten eine einem selbst angenehme Breite aus, macht das Tuch zu lang und kürzt es nach Bedarf.
Zuerst hängt man das Tuch quer über den Kopf, wobei das kürzere Ende etwa bis zur Mitte des Bauches reichen sollte.
Dann greift man den Stoff über dem rechten Ohr und hält ihn zusammen und fest. Beim Wickeln des Turbans ist es ratsam, den Stoff immer wieder ein wenig vom Körper wegzudrehen. So hält der Turban nachher besser, und er bekommt ein typisch turbanartiges Aussehen.
Der Stoff wird gerade über die Stirn nach links geführt und weiterhin gerade hinter dem Kopf zurück.
Wenn man wieder am Anfang angekommen ist, hält der Turban fürs erste. Die zweite Hand braucht man vermutlich auch für den Rest des Wickelns..
Der Turban wird jetzt schräg von unten nach oben über die Stirn geführt....
und hinter dem Kopf gerade auf die andere Seite. Die schrägen Teile der Wickling liegen immer auf der Stirnseite des Kopfes, die geraden Teile immer am Hinterkopf.
Die 2. Umwicklung geht natürlich schräg von oben nach unten und dann wieder gerade hinter dem Kopf vorbei. Und so geht es immer weiter: Gerade hinter dem Kopf vorbei und abwechselnd schräg von unten nach oben und von oben nach unten vor dem Kopf.
So. Turban zu Ende. Was nun?
Das lose Ende wird einfach unter dem schon gewickelten Teil versteckt. Man braucht etwas Übung, bis man den Turban so binden kann (und weiss, wie lang die Enden am Anfang sein müssen), damit man es an der Seite oder am Hinterkopf unterstecken kann. Auf der Stirnseite sieht es nämlich nicht besonders elegant aus.
Und so sieht der Turban aus, wenn er denn einmal fertig gewickelt ist.
Ein wenig Übung braucht man natülich schon, bis der Turban jedes Mal ordentlich sitzt. Und ein Spiegel ist nahezu unerlässlich. Ich habe mich einfach eine Stunde hingesetzt und Turbanbinden geübt. Das reicht eigentlich aus, um fast immer ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Tip für die fauleren unter uns: Man kann auch einfach den fertig gebundenen Turban mit einigen Nadelstichen fixieren und wie eine Mütze tragen; frisch gewickelt hält er allerdings besser.
Das ist das Machwerk nochmal von oben; der hellere Kreis zeigt die Stelle, wo das lose Ende in den Turban gestopft wurde.
Von hinten sieht er natürlich nicht so schön aus wie von vorne, aber da die meisten, die ihn aus dieser Perspektive sehen, sowieso mit Anschleichen beschäftigt sind, wird sich wohl kaum einer beschweren.
Fü den typischen "Tuareg-Look" wird einfach das noch herunterhängende kurze Ende über die Mundpartie gelegt und hinten im Turban festgestopft.
Befolge die Ratschläge getreulich und übe fleissig, dann wirst auch du schon bald sagen können:
 
Aber ja, Effendi! Den habe ich selbst gebunden!


Und nächstes Mal Zeige ich euch dann, wie man eine orientalische Pluderhose fertigt, die nicht nur Eunuchen steht.

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