Das Gasthaus im Kulmen 14. - 16.3.2003
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Die Reiseerzählungen des Devdas Eran
von Devdas Eran
Kapitel 1
Vorwort
Nach dem ich mein erstes LARP nun in aller gänze verdaut habe, habe ich mich dazu hingerissen gefühlt mal was zu schreiben (man glaubt es kaum).
Mein ersten LARP wurde von den Diltetanten organisiert ( www.dilettanten.de). Es war das Spiel "Das Wirtshaus im Kulmen, 'zum ranzigen Keiler'" ein
Nachtreffen zur großen Schlacht um Vardenheim/Tordokheym, ich fand es als einsteiger Spiel durchaus passend, gemütliche Location, grandiose Landschaft, nicht übermäßig viele Kämpfe, und lediglich ein Wochenende.
Nun wie war mein erstes LARP? Es war anstrengend! Am zweiten Abend hatte ich Beine so dick wie der Kulmen breit. Ständiges durch den Wald
marschieren ist halt anstrengend. Aber es war GENIAL, nicht nur einfach mal was anderes es war richtig interessant, jede Menge interessante und nette
Leute, ein paar seltsame Gestalten, viel zu viele Elben... aber was solls ;) Es gab zwar neben den Elben ein paar richtige Dinge, die mich gestört haben, so
schön die Landschaft auch war, sie war richtig herrlich, so verdreckt war sie auch. Überall Getränkedosen, Plastiktüten und Müll aller Arten, auch die recht gehäuft auftretenden Rudel von Wanderern und Touristen aller Art empfand ich als überaus störend. Dafür kann man aber auch keinen der Orgas wirklich verantwortlich machen, waren ja keine Elben. Jedem der noch nie auf einem LARP war aber schon mal davon gehört hat und sich auch was drunter vorstellen kann,  kann ich durchweg raten MACH ES! Das einzige Problem was entstehen könnte ist, das es einem viel zu gut gefällt und man nie wieder was anderes machen will. Ich gedenke jedenfalls hin und wieder an weiteren teilzunehmen.
Hmm das mit dem schreiben zieht sich ja doch ganz schön in die länge,
so kommt es, daß ich mein zweites ( nun auch schon das dritte) Spiel auch schon hinter mir habe, das Kaiserliche _Manöver_ zu Harmwitz. Ebenfalls ein
grandioses Spiel, und da ich hier auch deutlich mehr von der Story mitbekommen habe, hat es mir auch NOCH besser gefallen als der Keiler. Obwohl die
Sanitären Anlagen und das Essen nicht so gut waren, aber was kann man in diesen Bereichen auch schon großartiges vom Militär erwarten? Sei 's drum,
wann ist das nächste? Mal gespannt wieviele Spiele ich schon besucht haben werde, bevor ich den Text hier endlich halbwegs ins reine gebracht habe.
Also kommen wir nun, zu den Reiseerzählungen. Sie sind von meinem ersten Charakter, Devdas Eran, verfasst. Für eine exakte Reihenfolge der Ereignisse übernehme ich keine Garantie, und objektive Betrachtungen gibbet hier erst recht nich.

Die Reiseerzählungen des Devdas Eran, Devdas Eran, so lautet mein Name. Während ich anfange diese Zeilen zu schreiben befinde ich mich grad im Kulmen Durchbruch, auf meiner Reise gen Süden. Nun da sich meine Gedanken allmählich wieder aus ihren dunklen Gefillden erhoben haben, hab ich mich
dazu entschlossen meine Gedanken und Erlebnisse niederzuschreiben, um sie ein wenig zu ordnen und mir darüber klar zu werden was ich nun wirklich machen
soll. Da ich aber bei weitem noch nich so weit bin mich mehr als oberflächlich mit meinem Schicksal der letzten ein, zwei Jahre auseinander zu setzten, fange
ich erst ma an über die allerjüngsten Begebenheiten zu schreiben.

KAPITEL 2 "Zum ranzigen Keiler"

Es war wohl so Mitte März im Jahre 3134, mein Weg führte mich durch Arca- Dum kommend in südlicher Richtung auf Östlicher Seite entlang des Kulmen
Gebirges, ein dankenswerterWeise sehr einsamer Landstrich. Die vereinzelt rumstreunenden Wesen wollen entweder nichts mit anderen zu tun haben oder, es
mag mir zwar nich gefallen aber so ist das Leben, sehen mir schon von weitem an das es sich nicht lohnt. Wärend ich eine kleine, so an die 4 Tagesmärsche
nördlich des Kulmen-Durchbruchs abseits gelegene Schlucht durchquerte stieg mir dieser unverkennbare Geruch in die Nase, auch wenn ich ihn schon Jahre
nich mehr wahrgenommen hatte. Ein Geruch den man einmal gerochen nie wieder vergisst, und eine wenn auch schon alte, nichs desto trotz geschulte Nase
kann ihn über Meilen hinweg wahrnehmen, den Geruch von untotem Fleisch.
Auch wenn man mich aus dem Orden ausgetoßen hatte, ich hatte schließlich einen Eid geschworen, so ging ich denn meiner Nase nach. Zwei drei hundert Meter durch dichtes Unterholz und ich war auf einer kleinen Lichtung, aber wie vermutet nicht allein, zwei Untote waren gerade dabei einen einsamenWanderer in ihre erlauchte Gemeinschaft aufzunehmen. Da mein  Entschluß schon seit Jahrzehnten feststand griff ich an, und war sehr erstaunt daß ich keine Probleme mit ihnen hatte, drei vier schlechtgezielte Schläge mit  meiner Axt und sie gingen zu Boden, selbst zu meinen Glanzzeiten hätte ich schon drei vier für einen benötigt, nun irgendwann muß ja auch mal meine Pechsträhne zu Ende sein. Von wegen! Denn grad als ich meine Axt wegsteckte sah ich es, der Wanderer! Er hatte Spitze Ohren! Na toll, ausgerechnet ich muß so einem Langohr das Leben retten. Oh Schicksal warum bist du nur so grausam?
Nun gut, man sagt ja niemand würde sich in Wäldern so gut zurecht finden  wie Elben, vieleicht konnte ich durch ihn ja meinen Weg ein wenig abkürzen.
Er nannte sich Waldläufer Kathil, so machte ich mich mit ihm im Schlepptau wieder auf den Weg. Die Tage mit ihm waren anstrengend und lange, und ich
glaube auch es waren mehr wie es hätten sein dürfen, würd mich nich wundern wenn er sich verlaufen hätte. Nun es stellte sich herraus das er wie ich nich
reinen Blutes war, er war halb Elb halb Mensch, und sogar ein Priester des Harn, ich glaube für ihn besteht noch Hoffnung, wenn man die Ohren etwas
kürzt und ... aber was soll. Als wir uns dann endlich dem Durchbruch näherten und es auch wieder Wege mit lebenden Wesen drauf gab, erkundigte ich mich
nach einem kleinen abgelegened Wirtshaus wo ich mich ein zwei Nächte ausru hen könne bevor ich weiter gehen würde. Man empfahl mir den 'ranzigen Keiler'.

Auf dem Weg zu besagtem Wirtshaus, trafen wir auf eine kleine Gruppe Reisender aus irgend so einem Dorf dort in der Gegend. Ein etwas seltsamer
Händler, eine sympatische Druidin und zwei weitere Menschen die dem aussehen ihrer Gewandung und Waffen wohl von sehr weit her kamen. DerWeg hinauf
war recht Ereignislos, der Elb hätte sich nur ein einziges mal fast verlaufen. Die Landschaft in jenem Teil des Kulmen ist außerordentlich, die häßlichen Bäume,
die es im ganzen östlichen Kulmen gibt, schaffen es hier irgendwie die enorme Schönheit der grazilen Felsformationen noch zu betonen. Am Keiler angekommen wurden wir von einem Gurkenpriester Namens Gürk begrüßt, er zwang uns eine dieser ekelhaften Berggurken auf, doch ich muß gestehen ich war überaus
überrascht wie gut sie doch schmeckte. Zumindest im Vergleich zu der eingelegten Variante wie man sie im hohen Norden kennt. Hier erfuhren wir auch das
es am Abend einen Festschmaus zu Ehren des kürzlich 'verstorbenen' Tunkbert geben soll, man erzählte sich das er des Nachts von Elben hinterrücks gemeuchelt worden war, als ob man extra erwähnen müsste das Elben immer von hinten kommen. Nachdem ich mir dann beim Wirt des Keilers eine Unterkunft gemietet hatte, zu einem horrenden Preis, .... , entschloss ich mich eine kleine Gruppe zu einem nahegelegen Gehöft zu begleiten, leider übernahm dieses Spitzohr die Führung und verlief sich prompt, als ob ich es nich geahnt hätt.
Als die Sonne anfing sich hinter dem Kulmen zu verkriechen, fand dann ein gewisser Vasili oder so, ich und mein Namensgedächtnis, den richtigen Weg, und
wir konnten uns in Kruxens Scheune ein wenig aufwärmen. Auf dem Rückweg hätte sich dieser Elb beinahe wieder verlaufen, doch Mor sei Dank nahm ich schon bald den Geruch des Festschmausses zu Ehren Tunkbarts war, so das wir wenigstens die richtige Richtung einhielten. Als wir dann endlich wieder am Keiler ankamen erwartete uns eine kleine Überaschung, ein Geistwesen im Auftrag Mors suchte Helfer um ein paar verlaufene Seelen einzufangen, nein leider nich die der anwesenden Langohren, sondern die eines Zwergs und eines Orks. So schloÿ ich mich denn der doch recht großen Gruppe an. Dieser 'Schnitter' oder wie immer er sich auch nannte kommt mir jetzt im nachhinnein wo ich diese Zeilen schreibe ein wenig merkwürdig vor, entweder machte er seinen Job noch nich sehr lange oder aber er machte ihn schon bei weitem VIEL zu lange, nun da, seis drum. Bevor wir aufbrachen sah ich noch wie ein recht merkwürdiges Paar am Keiler ankam, ein riesiges Wesen mit leuchtend weißem Fell, und einer wundervollen Kampfaxt die von grandiosem Handwerklichen können zeugte, sowie einem Elben im schlepptau. Wie zu erwarten war, konnten wir nirgends im Wald besagte Geister finden, so marschierten wir unverrichteter Dinge wieder zurück um die Reste von Trunkbarts Leichenmahl zu beseitigen. Nachdem die se ehrenvolle Aufgabe erledigt war, tauchten endlich mal ein paar vernünftige Leute als ausgleich zu all den Langohren, Grünhäuten und Eingeborenen auf.
Ein kleiner Zwergen Trupp, bestehend aus vier oder fünf wohlgesitteten freundlich Zwergen. Sie gehörten zwar dem Militär an, genauer der Knochenbrecher
Brigade aus Arca-Dum, aber das Zwergenmilitär besteht schlieÿlich aus Zwergen, und bis auf ein paar sehr vereinzelte Ausnahmen, derer zwei ich natürlich auch dort traf, haben Zwerge stets ein Gefühl dafür welches verhalten angbracht ist, und welches nich. Sie waren auf der Suche nach irgendeinem alten Grab von einem ihrer Ahnen, und erhofften sich im alten Gästebuch des Keilers einen Hinweis zu finden. Da sie es scheinbar recht eilig hatten und die Zwergenrunen im Buch schon recht unleserlich waren, half ich ihnen bei der Übersetzung der alten Zwergischen Schriftzeichen. Auch wenn in den Texten nich die Informationen zu finden waren die Sie sich erhofften, so war ich doch wieder einmal erstaunt welch tiefgreifendes Verständniss der Welt die alten Texte immer wieder enthüllen. Als dann zu weit fortgeschrittener Stunde sich endlich eine Gewisse Ruhe über den Schankraum legte, legte ich mich denn auch zur Nachtruhe nieder.
Am nächsten Morgen fand ich dann auch herraus was es mit diesem seltsamen Paar vom letzten Abend auf sich hatte, das große Wesen Namens Frost  stammte offenbar aus einer anderen Ebene des Seins und wurde durch ein Portal, das dieser Elbenmagier wärend eines verpfuschten Rituals geöffnet hat auf unsere Ebene befördert. Der Elb behauptete er wäre abgelenkt gewesen und hätte daher einen winzig kleinen Fehler gemacht, lediglich die dritte Rune des zweiten Kreises. Von wegen der hat sich einfach nur total übernommen und mit Kräften hantiert von denen er nich den blassesten Schimmer hat und die Schuld dann einfach auf eine Schülerin abgewelzt, eine mehr als weitverbreitete Verhaltensweisen von diesem Elbenpack. Nach einem ausgiebigen und schmackhaften Frühstück, der Preis für die Herberge könnte ja doch noch gerechtfertigt gewesen sein. Und wärend der Zwergen Trupp unter Führung des seltsamen Händlers auf die Suche nach jener Grabstätte ging, verbrachte ich den Morgen damit mir die herrlichen Felsformation der näheren Umgebung anzusehen. Besonders angetan war ich von der Aussicht, den der Ottofelsen bot. Als ich zurückkam beobachtete ich wie eine kleine Gruppe, bestehend aus diversen Elben und Frost, sich um den Baum vorm Keiler versammelt hatten und ihn mit seltsamen Blicken anstarrten, ich weiÿ beim besten Willen nich was diese Elben immer mit ihren Bäumen haben, vor allem dieser hier: alt, vertrocknet, keine Blätter mehr, es würde sich ja noch nich ma lohnen Brennholz draus zu machen. Von den Ein heimischen erfuhr ich das wohl irgendein Geist eines vor Jahren gestorbenen Gurkenbauerns von diesem Baum besessen sei, oder andersrum. Zu mehr als Stützbalken in Tunneln dient dieses Grünzeugs doch nun wirklich nich. Es war, glaub ich, so um die Mittagszeit als der Wirt wutentbrannt aus dem Wald gestapft kam, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte konte ich dann auch mitbekommen das er wohl unterwegs von Wegelagerern angegriffen worden war, noch im Verlaufe der nächsten Minuten kam denn auch herraus das bereits andere die unglückliche Bekanntschaft mit diesem Pack gemacht hatte. Und wie nicht anders zu erwarten war setzte der Wirt dann auch kurzerhand ein Kopfgeld für die Wegelagerer aus, und keine Minute später war ein dutzend Leute unterwegs um es sich zu verdienen, da es doch eine angenehm große Gruppe war schloß ich mich ihr an. Die drei möchtegern Wegelagerer waren schnell beseitigt, und ich ging so gut wie unverletzt aus dem kurzen Kampf hervor.
Den Nachmittag verbrachte ich mit einer kleinen Gruppe, in der viel zu viele Elben waren, die Felsen auf der anderen Seite des Keiler zu bewundern. Unterwegs trafen wir auf eine Gruppe von Spielern, die ein mehr als seltsames Spiel spielten, trotz einer langen Zeit wärend ich sie beobachte konnte ich mir einfach keinen Reim auf das Spiel machen, was ich auch heute immer noch nich kann.
Nach einem kurzen Abstecher zu der Wichtel Siedlung kamen wir am Kopfe der großen Rutsche an, wo einer dieser Langohren darauf bestand alberne Gedichte
über seine unzulängliche Rasse vorzutragen. Als wir dann endlich wieder zurückkamen, nachdem wir uns malwieder verlaufen hatten, diesmal hatte sogar ich mich hoffnungslos verirrt, dank all dieser Bäume war ich mir noch nich ma der Richtung sicher. Nahm ich ein recht merkwürdiges Essen zu mir, ich glaube die benutzen hier ihre Gurken sogar als Fleischersatz. Anschlieÿend gab es ein wenig Ärger mit einem Biest das ein Zwerg anschleppte, es wollte wohl den Koch essen, naja wenn ich auch der Meinung bin das Köche zu den wichtigsten Leuten zählen, doch nach diesem Gurken Fleisch Ersatz....
Später tauchte dann auch noch eine Mor Priesterin mit Gefolge auf. Auf die Erinnerungen die ihr auftauchen bei mir auslöste hätte ich auch gut verzichten
können. Nach wohl sehr ausfürlichen Gesprächen zwichen der Priesterin, dem Schnitter und den diversen Seherinnen der Umgebung, zogen sie wohl los um irgendeinen 'Spalt' zu schließen, ob es sich nun um einen Erd- oder Felsspalt handelte und warum sie ihn schließen wollten weiß ich nich. Ich lenkte mich lieber
von dieser ganzen Begebenheit ab indem ich dieWahl zur Berggurken Prinzessin verfolgte. Zur Wahl standen die letztjährige Prinzessin, eine Ork und das Biest.
Das einzigst störende dabei war die Katze die in der Küche gequält wurde, zum Glück reiste ich am nächsten Tag bereits wieder ab. Am Ende gewann dann die Ork, was der letztjährigen Prinzessin wohl nich so ganz gefiel, denn sie begann mit der Ork zu kämpfen, was erwartungsgemäß zu Gunsten der Ork ausging. In der folgenden Nacht erfuhr ich dann auch warum Orks von so vielen als unangenehm betrachten werden, sie schnarchen, und wie!
Kurz vor meiner Abreise am nächsten Tag, zu recht früher Stunde erfuhr ich dann das am Abend wärend ich mir diese unsäglichen Gedichte des Langohrs anhöhren musste, der Großteil der Knochenbrecher Brigarde hinterrücks erschlagen wurde, lediglich einer konnte sich durch eine Flucht zum Fenster hinaus retten. Eine wirklich unschöne Geschichte, vorallem frage ich mich wie es überhaupt dazu kommen konnte, sie haben doch nun wirklich mit keinem Ärger angefangen. Mor möge sich ihrer annehmen. Nach dieser erschütternden Neuig keit begab ich mich denn wieder in dunkle Gedanken versunken auf meinenWeg.
 

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