Die Länder des Nordwestens
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Geschichte und Politik (3125 n.Z.)

Das Große Kaiserreich der Menschen (KR)

Ar-Charad

Allande

Relia

Synakon

Thulgard

Das Land der Nördlichen Stämme

Arca-Dum

Torosh

Sonstige Länder im Nordwesten

Die übrige Welt

Anmerkung

Vom Umbruch der Zeiten

Und im letzten Drachenjahr, als der Dämonenfürst Yeahr kurz davor war, die letzten freien Elben zu töten oder vom Kontinent zu vertreiben, erhob sich das jüngere Geschlecht, die Menschen. Der größte unter den Menschen dieser Zeit, der Anführer des Großen Aufstands gegen Yeahr, war Yak. Mit Unterstützung der freien Elben zog er an der Spitze seiner Gefolgsleute gen Osten. Er und der Elbenkönig starben, aber mit ihnen fiel Yeahr, und seine Festung des Grauens wurde geflutet. Seit dieser Zeit benutzen wir die neue Zeitrechnung. Es entstanden die Reiche der freien Menschen. Das berühmteste dieser Reiche aber ist das Große Kaiserreich. Dessen erstes Herrscherpaar war Yaverit, Sohn Yaks, und Filuriel, aus dem Geschlecht der Hochkönige der Elben.

(aus: Weltgeschichte. Geschrieben von Gunnarus Selfus, zu Ehren des Kaisers und zur geistigen Bildung der Söhne und Töchter unserer hochwohlgeborenen Familien, im Jahre 300  neuer Zeitrechnung.)

Geschichte und Politik (3125 n.Z.)

Das Große Kaiserreich der Menschen (KR)

Gegründet zu Beginn der neuen Zeitrechnung. Erster Kaiser Yaverit. In den folgenden Jahren errichten heldenhafte Menschen aus Yaks Bund der Gerechten Reiche in Oblivion, Armorial, Thyngary, Mynacious, Gyncrak, Synakon und Torosh. Sie erkennen den jungen Yaverit, nach dem Vorbild des alten elbischen Hochkönigtums, als ihren Kaiser an. Freundschaft herrscht zwischen dem KR und den Nachbarländern, unter denen die verbliebenen Elbenreiche, die Zwergenstädte und das Königreich Thulgard hervorragen.

 Mit Ar-Charad wird eine ewige Vereinbarung über den Grenzverlauf geschlossen. 654 löst sich Synakon friedlich und in Übereinstimmung mit dem Willen Kaiser Yagos vom KR.  350 erreicht das KR, im Anschluß an den gemeinsam mit Ar-Charad durchgeführten Feldzug gegen die Korsaren, durch die Lehenseide der wichtigsten uberischen und lagunischen Städte seine größte Ausdehnung.

In den folgenden Jahrhunderten werden die Oger, Orks und Trolle des Ulsengebirges wieder zu einer ernstzunehmenden Gefahr und die spärlichen Nachrichten aus dem fernen Osten bezeugen die wachsende Macht des Bösen. Für die weiten Lande östlich des Ulsen wird von da ab der Name Torosh, die Schreckensebene, üblich. Östlich des Einflußgebietes der Stadt Tanar, der ersten von Yak befreiten Stadt, errichten Verehrer Yeahrs ausgedehnte Herrschaften. Als sich im Jahre 2365 sogar noch der Fürst von Tanar mit dem dunkelelbischen Allande verbündet, sammelt der letzte aus dem Hause Yaks, Kaiser Yarog, eine Streitmacht und zieht über Kulmen- und Ulsengebirge. Vorangetrieben von dem Willen, auf den Spuren seines Vorfahren gen Osten zu ziehen, vernichtet er ein dunkles Reich nach dem anderen.

In der entscheidenden Schlacht, nicht mehr weit von der Dunklen Feste Tórdokdúr entfernt, fällt jedoch der letzte der Yakiten gegen einen großen Fürsten der Finsternis. Diese Niederlage hätte den vollständigen Untergang des kaiserlichen Heeres und den Fall des KR bedeutet, hätte nicht der geniale Stratege Humberg, König des Thornlandes, unter härtesten Bedingungen das Heer wieder gesammelt und, unter unzähligen Schlachten, heim in den Westen geführt hätte.

Als er nach dieser heroischen und entbehrungsreichen Zeit in Tanar erfährt, daß ihn die anderen Reichsfürsten, die das Wahlkönigtum auf Lebenszeit beschlossen haben, die Krone vorenthalten wollen, kommt es zum offenen Streit unter den Reichsoberen. Dessen Ergebnis ist die Unabhängigkeit des Thornlandes vom KR, aber, nach einem Bürgerkrieg, auch das Ende des Königtums im Thornland und bald auch der neuerliche Verlust Tanars und damit des gesamten Torosh.

3037 fällt, Höhepunkt einer jahrhundertelangen Verschlimmerung der Lage, der Dämonenfürst Yezagor von Torosh ausgehend in das KR ein. Es gelingt ihm jedoch nicht, das strategisch wichtige Vardenheim, Hauptstadt Thyngarys, einzunehmen, eine Tatsache, die maßgeblich dazu beiträgt, daß er 3077 vernichtet werden kann. Doch schon 3123 erreicht ein neues dunkles Heer den Westen. Dessen Hauptstreitmacht zieht ohne größeren Widerstand durch das verödete Thornland (wobei die letzten Vertreter des alten thornländischen Adels durch den Vampyr Rochus besiegt werden). 3124 gelingt es den Elementarpriestern, einflußreichen Klerikern, mithilfe von Söldnern und Gläubigen das gloriose Vardenheim zu erobern und den König von Thyngary zu töten. Damit ist die wichtigste Grenzbastion des KR gefallen. Das Dunkle Heer zieht triumphierend ein und benennt Vardenheim in Tordokheim, Stätte des Grauens, um.

Das KR ist ein Feudalstaat. Der Kaiser wird gewählt von (und rekrutiert sich aus) den Reichsfürsten. Das sind derzeit die Könige und Erzherzöge Oblivions, Armorials, Mynacious und Gyncraks. Ein neuer Kaiser erhält zu seinen Stammlanden hinzu das Cornucopyah, die Kaiserlichen Lande. Die wichtigste Sprache ist das Cornische, das zugleich auch das Hauptverständigungsmittel im ganzen Nordwesten ist. Der Einfluß elbischer Sprachen ist jedoch immer noch bedeutsam. Das Bürgerrecht des KR können Wesen  jeder Rasse besitzen, die Mehrheit der Bevölkerung ist jedoch menschlich.

Ar-Charad

Im letzten Drachenjahr erhoben sich die Char-Stämme gegen die Statthalter Yeahrs in ihrem Gebiet. Unter dem Clansfürsten Sanazir gelingt ihre Vertreibung und die Einigung des Landes. Aus bisher ungeklärten Gründen weigerte sich jedoch Sanazir, sich dem Zug Yaks und seiner Verbündeten in den fernen Osten anzuschließen. Ar-Charad erkannte auch niemals die Oberherrschaft des jungen Yaverit an. Seine Großfürsten verfolgten jedoch über die Jahrhunderte hinweg vor allem eine Politik der maritimen Südexpansion und der Erschließung der großen Urwälder. Aktuelle Gerüchte besagen, daß ein großes Geisterheer den tiefsten Süden Ar-Charads bedroht.

Ar-Charad ist eine erbliche Monarchie. Erlischt die Familie des bisherigen Großfürsten, erhält ein Vertreter der nächstälteren Reichsfürstenfamilie die Krone. Das Großfürstentum wird dann von deren Stammlanden aus regiert. Die Hauptsprache ist das Char, vor allem im Norden wird aber auch das Cornische verwendet. Nur Menschen können das Bürgerrecht in den Städten erlangen, es gibt jedoch für andere Rassen den Status eines Günstling, der von den Fürsten verliehen werden kann. In den teilweise zu Ar-Charad gehörenden Urwäldern ist das rein menschliche Bevölkerungselement jedoch klar in der Minderheit.

Allande

Über dieses Reich ist nur wenig allgemein bekannt. Sicher ist, daß es seit unvordenklichen Zeiten als Allond und westlichstes Reich der Dunkelelben bekannt ist. Sich hartnäckig haltende Gerüchte besagen, daß es spätestens seit der letzten Niederwerfung Yeahrs auch eine Heimstatt für Elben wurde, die zuvor den freien Elben zugerechnet wurden. In dieser Zeit setzt sich auch der Name Allande durch. Sicher ist wiederum, daß das Reich seine Bündnispartner vor allem im Osten und bei den Orks und Ogern des Ulsengebirges sucht. Allandes Heer ist jedoch selten außerhalb seines Reiches oder der Wälder von Relia, Heimat ihrer waldelbischen Erzfeinde, gesehen worden. Aber die Macht von Allande scheint auch weniger auf Heeresstärke als auf Macht und List ihrer Magiekundigen zu beruhen. Seit 3122 ist die Feindschaft  zwischen Allande und Relia wieder in offenen Krieg übergegangen, in dem Allande auch Unterstützung von anderen dunklen Mächten und den Orks und Ogern des Ulsengebirges erhält.

Allande scheint von Magiekundigen regiert zu werden. Die freie Bevölkerung wird wohl fast ausschließlich elbisch sein. Man muß jedoch auch von einer beachtlichen Sklavenbevölkerung ausgehen, vor allem wohl Zwerge und Menschen. Sonst ist nichts allgemein über das Land bekannt.

Relia

Auch über dieses Reich, vor allem seine Urspünge, ist nur wenig unter Sterblichen bekannt. Seine Gründung liegt im Dunkel der Altvorderenzeit. Relia entwickelte sich jedoch, nach der Auswanderung der meisten freien Elben nach Edalonde zu Beginn unseres Zeitalters, zum wichtigsten Reich der freien Elben im Nordwesten. Seine Geschichte in unserem Zeitalter ist geprägt von dem engen Bündnis mit dem KR, gegenseitiger Toleranz gegenüber Ar-Charad und unversöhnlicher Feindschaft gegen Allande und die Oger und Orks des Gebirges. Von besonderer Bedeutung ist auch die seit über 2000 Jahren anwachsende Halblingbevölkerung. Seit  3120  besitzen die Halblinge, aus unerfindlichen Gründen auch Hobbits genannt, volles Bürgerrecht in Relia und Autonomie in ihren Gebieten. In den letzten Jahrhunderten ist der Druck auf Relia ständig angewachsen und die südlichen Marken (Cormacalindor) wurden von Dienern des Bösen verwüstet. Seit 3122 herrscht auch wieder offener Krieg mit Allande, seit Beginn dieses Jahres hat sich die Lage für Relia jedoch wieder entspannt, was Gerüchten zufolge mit der Wiedergewinnung eines legendären Artefaktes durch die Waldelben zusammenhängt. Einmal mehr scheinen die Wälder Relias vor dem Feind sicher zu sein, und die Waldelben, alte Verbündete des KR, haben Zeit und Macht, den Menschen in ihrem Kampf gegen den großen Angriff der Dunkelheit zur Seite zu stehen.

Relia ist ein Königreich. Von großem Einfluß auf die Geschicke des Reiches ist aber auch der Große Rat des Waldes, in dem neben den elbischen Mitgliedern Halblinge und seit neuestem auch eine Vertreterin des  Waldmenschen-Volkes Sitz und Stimme besitzen. Wichtigste Sprache ist das Hoch-Waldelbische, das Cornische wird jedoch überall verstanden.

Synakon

Synakon wurde zum erstenmal geeint von Albus, dem Heiligen, einem gewaltigen Ritter und Kampfgefährten Yaks. Es war das erste Reichsfürstentum überhaupt, daß sich vom KR löste, dies jedoch einvernehmlich und gemäß einer alten Prophezeiung Albus. In dieser Prophezeiung wurde Synakon  als Göttliches Land und als Heimat aller Gläubigen bezeichnet. Schon zu Zeiten des Heiligen wurde deshalb das Land zu einem Anzugspunkt von Glaubensgemeinschaften aus allen Weltteilen. Nach der Loslösung vom KR regierte das Geschlecht der Gedroths für mehr als tausend Jahre das Land. In dieser Zeit bauten die alteingessenen Glaubensgemeinschaften ihre Macht immer weiter aus, was jedoch den Zustrom neuer Gruppen keineswegs abschwächte.  784 eroberte Oberst Olbius durch einen Putsch die Macht in Synakon. Seine Tyrannei endete erst  1811, und er hinterließ das Land in einem katastrophalen Zustand. Die darauffolgenden Wirren konnten erst Jahre später durch ein Arrangement der etablierten Glaubensgemeinschaften beendet werden. Seitdem ist Synakon eine theokratische Konföderation.

Synakon ist von dem neuesten großen Angriff der Dunkelheit verschont geblieben, was zu zahlreichen Spekulationen über eine Unterwanderung Synakons durch den Feind Anlaß gegeben hat. Immer noch ist Synakon aber Anzugspunkt für Wahrheitssuchende und Gläubige aller Länder.

Synakon ist eine theokratische Konföderation mit einem ausgeklügelten System der Machtverteilung. Repräsentative Hauptstadt und Heimat der zahllosen landlosen Glaubensgemeinschaften ist eine im Zentrum des Landes gelegene freie Stadt. Die Menschen sind in der Mehrheit, aber es finden sich Vertreter fast aller Rassen in beachtlicher Zahl. Die Verkehrssprache ist das Cornische.

Thulgard

Das Reich Thulgard wurde von Thul, einem der drei legendären Kriegskönige der Nordmenschen begründet. Die Nordmenschen tauchten erst im letzten Drachenjahr im Nordwesten der Welt auf. Ihre Sagen berichten von einem großen eisfreien Land, nördlich des Ewigen Eises. Ganz gleich, ob diese mythische Heimat der Nordmenschen jemals Wirklichkeit gewesen ist, sicher ist, daß die ersten Nordmenschen, von denen die freien Elben des Westens hörten, aus dem Osten herkommend das nördliche Ulsengebirge überschritten. Sie berichteten von ursprünglich drei zur gleichen Zeit aus dem mythischen Norden aufgebrochenen Völkern. Auf dem langen Marsch entlang des Südrandes des Eisgebirges blieben jedoch zwei der Völker zurück. Eines überquerte (angeblich in Sichtweite der Dunklen Feste Yeahrs) das Eisgebirge Richtung Norden und ist aus unserem Gesichtskreis verschwunden. Das zweite, zahlenmäßig größte Volk kam erst einige Jahrhunderte später in den Nordwesten und ist heute als die Nördlichen Stämme bekannt. König Thul aber führte sein Volk durch das heutige Synakon und über den Zwergenpaß von Arca-Dum. Auf diesem Weg vernichteten die wilden Nordmenschen ein großes Orkheer, daß zur Belagerung Arca-Dums ausgesandt war. Dadurch gewann der König und sein Volk die Freundschaft dieses Zwergenreiches im Kulmengebirge. Und eine zweite Freundschaft liegt in dieser alten Zeit begründet. Als die meisten freien Elben und Menschen des Nordwestens mit Yak an der Spitze auf dem Weg zur Dunklen Feste Yeahrs waren, fiel ein aus dem Eisgebirge kommendes dunkles Heer mit einem Drachen an der Spitze in das heutige KR ein. Die wenigen Zurückgebliebenen wären ohne Chance gegen diesen Feind gewesen, hätte nicht eine vereinigte Streitmacht aus Zwergen und Nordmenschen das Heer vernichtet und den Drachen schwer verwundet und in die Flucht getrieben. Seit dieser Zeit besteht eine enge Freundschaft zwischen Thulgard, Arca-Dum und dem KR und es ist viel Verkehr auf der Straße vom Zwergenpaß über Thule nach Hohenstein. Eine genauso enge Bindung hat Thulgard auch zu den Nördlichen Stämmen.

Auch heute steht Thulgard auf Seiten des KR. Und trotz des drohenden Schattens, der die die Lande der Nördlichen Stämme verwüstende Nordflügel des Dunklen Heeres auf Thulgard wirft, entsandte König Hern Eisenhand nach dem Fall Vardenheims ein Heer in den Süden.

Thulgard ist eine erbliche Monarchie. Die Macht des kleinen Adels beruht auf ihren nach Vorbildern des KR errichteten Trutzburgen und auf der Zahl der von ihnen beschäftigten Unfreien. Die Adelsburgen befinden sich vor allem in dem Bergland zwischen Thule und Harthing. Der größere Teil Thulgards kennt jedoch fast keine Burgen. Stattdessen dominieren verstreute Gehöfte und kleine Dörfer von Freien, die sich mehr oder weniger selbst regieren. Im Krieg ist jedoch jeder Freie verpflichtet, dem Ruf des Königs in Thule zu folgen. Eine Besonderheit ist die Stadt Harthing. Sie ist die Ordensburg des Crom-Kriegerkultes, der in Thulgard dominierenden Gottheit. Die Bevölkerung ist überwiegend menschlich, es leben jedoch nicht wenige Zwerge und sogar einige Halblinge und Elben unter den Thulgardern. Cornisch hat sich als Hauptsprache durchgesetzt.

Das Land der Nördlichen Stämme

Die Bewohner der nördlichen Küsten und Inseln sind Nachfahren des zweiten Nordmenschenvolkes, das den Nordwesten erreichte (siehe: Thulgard). Ursprünglich das größte Volk zerstreute es sich nach der Niederwerfung Yeahrs sehr. Viele beschlossen, das Ulsengebirge nicht zu überqueren und siedelten entlang des Südrandes des Eisgebirges und sogar im nördlichen Torosh. Der größte Teil durchquerte jedoch die Enge zwischen den nördlichen Ausläufern des Ulsengebirges und dem Eisgebirge und ließen sich in den Landen nördlich Synakons (Altes Nordland) nieder. Von da aus begannen sie ab 280 die Sork-Inseln zu besiedeln. Ab dieser Zeit wurden auch, unbemerkt von den glücklich im Süden Lebenden, die Eis- und Steintrolle wieder zu einer argen Bedrohung. Als sie im Jahre 302 von dem ruchlosen Dunkelelbenhexer Delman gar zu einem stehenden Heer gesammelt wurden, tauchte der legendäre Kriegskönig Slaine auf. Ihm gelang es, die Stämme vereint in den Krieg gegen Delman zu führen, und nach seinem Sieg hatte der Norden für lange Zeit Frieden. Diese  Zeit, in der Reichtum und Zahl der Nordmenschen nur durch die häufigen Clansfehden geschmälert wurden, war allerdings auch eine Zeit der großen Raubfahrten an die Küsten Uberias, Lagunas, ja selbst Ar-Charads. Aus dieser Zeit stammt auch der Ruf der Nördlichen Stämme, hervorragende Krieger zu sein.

Für das Alte Nordland (nicht aber für die Sork-Inseln) endete diese relativ glückliche Zeit durch das Auftauchen eines Drachens aus dem Eisgebirge. Es war weniger rohe Gewalt, die der Drache verwendete. Schlimmer war der Drachenbann, eine Art böser Massenzauber, der die doch sonst so furchtlosen Krieger vor Angst lähmte. Die Herrschaft des Drachen dauerte unzählige Jahrzehnte, bis zum Jahr 2720. Diese schlimme Zeit endete durch den Heldenmut eines Ritters aus dem Süden, dem der größte Stamm des Alten Nordlandes, die Angellachen, aus Dankbarkeit als Lehensleute ins Thornland folgte.

Die Nördlichen Stämme waren auch die ersten, die den schrecklichen neuen Angriff der Dunkelheit zu spüren bekamen. 3120 durchzog der Nordflügel des Dunklen Heeres die Enge zwischen Ulsen und dem Eis und seitdem befinden sich die Stämme in einem verzweifelten Verteidigungskampf gegen die Oger, Orks und Trolle des Feindes. Falls sie sich nicht halten können, ist für diese Heerscharen der Weg frei Richtung Thulgard.

Die Stämme regieren sich selbst und nur in Zeiten großer Not wird ein Kriegskönig von allen Freien gewählt. Dies ist zur Zeit noch nicht erfolgt, da der Angriff zu schnell und überraschend kam, als daß sich die Stämme hätten versammeln können. Über großen Einfluß verfügen die Druiden und Druidinnen, die das geheime Wissen der Stämme hüten und den Kult der Großen Göttin und Arus leiten. Ihnen gilt der größte Haß der Eindringlinge und es besteht die Gefahr, daß ihr Wissen mit ihnen verschwinden wird. Im Norden leben, außer Trollen und wenigen Elben, soweit man weiß nur Menschen. Sie sprechen zumeist Nors, Cornisch wird jedoch fast überall verstanden.

Arca-Dum

Verschwiegen wie Zwerge nun einmal sind, weiß man nur wenig genaues von der Geschichte oder gar dem inneren Aufbau ihrer Städte und Reiche. Das wohl bekannteste Zwergenheim im Nordwesten ist das im Kulmengebirge gelegene Arca-Dum. Seine Geschichte reicht bis zum Anfang der Zeiten zurück, und von einer Eroberung durch Feinde ist nichts bekannt. Sicher ist, daß Arca-Dum schon in alten elbischen Schriften der Altvorderenzeit häufig erwähnt wird.

In der Erinnerung der Menschen des Nordwestens ist Arca-Dum zunächst vor allem als Schmiede des Nordens bekannt, dann - vor allem bei den dankbaren Bewohnern des frühen KR - als Retter in der Not gegen den Drachen Bairifur (siehe: Thulgard). Sicher ist auch, daß das Zwergenreich einen Gutteil der Orks unterirdisch bekämpfte und so beachtliche Kräfte des Feindes band. In den glücklichen Jahren nach der Gründung des KR müssen die Zwerge in ihrem Kampf gegen die Orks so erfolgreich gewesen sein, daß man von diesen Wesen eine Weile glaubte, sie existierten im Nordwesten nicht mehr. Von allen Menschenreichen pflegt Arca-Dum die engsten Beziehungen zum Königreich Thulgard. Sicher ist auch, daß die Zwerge in den letzten Jahrhunderten verstärkt wieder mit Orks, die aus dem Norden in ihr Reich eindringen zu kämpfen und haben, und daß die alten Wege durch das Gebirge von üblen Wesen jeglicher Art bevölkert werden. Der Kontakt zu dem Zwergenreich nördlich von Allande scheint abgebrochen zu sein. Niemand weiß, inwieweit sich die Zwerge Arca- Dums in den derzeitigen Kämpfen außerhalb des Gebirges beteiligen werden. Vor kurzem reiste jedoch der Sohn König Herns von Thulgard und ein Botschafter des Kaisers nach Arca-Dum, wo sie sich den Winter über zu Verhandlungen aufhielten.

Arca-Dum ist ein Königreich, vermutlich ein erbliches, alte Quellen berichten auch von einer Zwergenkönigin mit Namen Cuma. Die Bevölkerung dürfte rein zwergisch sein, Gäste werden jedoch empfangen und es gibt auch immer wieder Gerüchte von Wesen anderer Rassen, die für lange Zeit bei den Zwergen lebten. Die Zwerge haben ihre eigene Sprache, die sie jedoch nur untereinander verwenden. Ansonsten bedienen sie sich seit Grründung des KR des Cornischen

Torosh

Die südwestlichen Teile der ausgedehnten Lande, die heute mit dem Schreckensnamen Torosh bezeichnet werden, haben eine lange und besonders wechselvolle Geschichte hinter sich. Städtische Menschenkulturen sind durch zwergische und elbische Chroniken schon in den Drachenjahren bezeugt, was wohl damit zu tun hat, daß dieses flache, wald- und gebirgslose Land von den älteren Rassen wenig geschätzt wurde. Ganz Torosh wurde in unserem Zeitalter zum Einfallstor der Dunkelheit in den Westen. Fast vergessen ist dadurch die keineswegs nur unrühmliche Geschichte seines Südwestens, vor allem seiner alten Städte, deren berühmteste Tanar ist. Im Südwesten Toroshs nämlich wuchs Yak, der Kaiservater selbst, auf und hier trat er auch in das Licht der Geschichte. Die Befreiung der beiden größten Städte, eine davon Tanar, war das Fanal für den Großen Aufstand der Menschen gegen Yeahr im letzten Drachenjahr. Und nach der Gründung des KR schwor Uban, der erste König Toroshs,  Kaiser Yaverit die Treue. Die Ubaniten regierten dann große Teile des westlichen Toroshs und während ihrer leider nur kurzen Regentschaft gedieh das Land.

Die Diener Yeahrs jedoch haßten dieses Land, die Heimat Yaks, und so ist die Geschichte Toroshs in unserem Zeitalter eine düstere. Schon im Jahre 897 fällt ein Schatten auf das Land. Osom, der letzte der Ubaniden, wird gemeuchelt. Einige Städte im Osten sagen sich, wohl unter dem Einfluß des wiedererwachenden Bösen, vom KR los. Die anderen Städte, mit Tanar an der Spitze, gründen einen Reichsrat, der den Treueeid an den Kaiser erneuert. Doch in den folgenden Jahren verlieren die Kaisertreuen in Torosh durch dunkle List, Unterwanderung und im kahlen Norden und Osten auch durch böse Heere immer mehr an Einfluß. Im Jahre 2365 verbündet sich deshalb Coron von Tanar mit dem dunkelelbischen Allande. Seine Herrschaft wird jedoch durch den gewaltigen Heereszug Kaiser Yarogs beendet, und er flieht nach Allande. In den Jahren bis zur Rückkehr des Heeres aus dem Osten herrschen in den meisten Städten des westlichen Toroshs zunächst kaiserliche Legaten. Schon 2388 jedoch sind die, durch zwei riesige Trollmeuten im Ulsengebirge vom Westen abgeschnittenen Städte des Toroshs wieder in der Hand von Anhängern des Bösen. Dem sich nach Westen durchkämpfenden Humberg gelingt jedoch noch einmal die Befreiung der alten Städte im Südwesten, und er nimmt für einen Winter, vor der gewaltigen Schlacht gegen die Trolle bei der Überquerung des Ulsen, Quartier in Tanar. Während des Bürgerkrieges im Thornland schwören die Städte des Südwestens Humberg die Treue, die restlichen Städte unterwerfen sich der Dunkelheit. Das Jahr 2422 markiert das Ende aller Hoffnungen für Torosh. Tanar wird von dunklen Heerscharen erobert und unter der Bevölkerung ein Blutbad angerichtet. Die Gemarken des Südwestens werden verwüstet, die Felder verbrannt. In den darauffolgenden Jahrhunderten werden der Dunkelheit verfallene Menschen in großer Zahl angesiedelt, die bösen Rassen vermehren sich sprunghaft und mächtige Fürsten der Finsternis regieren die Städte. Seit ungefähr 3000 wird Yeahr fast überall in Torosh als Gottkaiser verehrt und in den wenigen Siedlungen am Rande des Gebirges, wo dies nicht der Fall ist, herrschen die Nachtalben von Allande über das geknechtete Menschenvolk. Die Stadt Tanar, einst Hort des Lichtes in dunkler Zeit, ragt als düsterer Schatten über das trostlose Aufmarschgebiet des Feindes.

Sonstige Länder im Nordwesten

Uberia und Laguna werden dominiert von unzähligen Stadtstaaten. Einheitlich beherrscht wurden diese Gebiete (bis auf die elbischen Territorien) nur unter Acamira der Vielgestalten (290-361), unter der Dominanz des KR (1350-1700) und unter Acamira, der Wiedergekehrten (2001-2069). Die Bevölkerung ist überwiegend menschlich, für andere Rassen ist es jedoch meist einfach, das Bürgerrecht in den Städten zu erlangen. Das Inland und die Westküste von Uberia sind zumeist elbisches Land.

Desweiteren existieren verschiedene Wald-und See-Elbenreiche, außer Arca-Dum noch zwei größere Zwergenreiche, unzählige kleinere Herrschaften im Thornland und zwischen Relia und Ar-Charad sowie das freie Bauern-und Fischervolk von Haduloa.

Die übrige Welt

Wie aus den obigen Texten hoffentlich hervorgeht, handelt es sich bei dem durch die Karte abgedeckten Gebiet nur um den äußersten Nordwesten des riesigen Kontinentes Adalonde, wie ihn die Elben nennen. Im KR sind die Lande südlich und östlich Ar-Charads als Urwälder des Südens bekannt, jenseits derer wohl noch weitere Länder liegen. Im Norden haben das Eisgebirge und die Kalten Lande sich als formidable Hindernisse für den Forscherdrang der weiter südlich Lebenden erwiesen. Die flachen Lande östlich des Ulsengebirges werden im KR uniform als Torosh bezeichnet. An dessen Ende soll die Dunkle Feste liegen. Was noch weiter östlich liegt, wird im KR das Ferne Lagosh genannt, über das aber fast ausschließlich Märchen und Erfindungen kursieren.

Anmerkung

Obenstehende Ausführungen sind als Ansichten eines zeitgenössischen, kaiserlichen Historikers zu verstehen. Vieles dürfte im Nordwesten auch als allgemeines Wissen gelten. Die meisten der geschilderten Ereignisse liegen jedoch Jahrhunderte zurück. Selbst Personen und Jahreszahlen könnten frei erfunden sein.

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