Über Drachen
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Weltvergessen sind die Zeiten,
als Elb und Mensch in einer Schlacht
in Toroshs unheimlichen Weiten
zerschlugen dunkler Kräfte Macht.
Als der Sonne Licht noch rein,
konnt eines nur das Ende bringen:
der düstre Alb im Mondenschein,
der schwere Schlag von Drachenschwingen
Für Sterbliche wie Ewigkeiten
mag sein die Spanne ihres Lebens,
doch wer Drachen sieht durch Lüfte gleiten,
der hofft auf Rettung stets vergebens.
Der Drachenbrüder warens dreie,
Kach-Kadath hat sie entsandt,
gen Westen zogen letztlich zweie,
im Osten liegt der dritte nun gebannt.
Zu Stadt und Land konnt nichts entrinnen
der finstren Klauenpaaren Wucht,
doch als ein Ende nahm ihr einig Sinnen,
schlug Grif den Bruder in die Flucht.
Syrd wird niemals wohl vergeben,
der Brüder Zwist ist heiß entfacht,
die Rache fordert für die Schmach ein Leben,
so kam es denn zu jener Nacht.
Die Lohen brannten schwere Wunden,
Aug in Auge kämpft das Drachenpaar,
wie Schnee zerrinnen viele Stunden.
weh dem, der solches Schauspiel sah.
Als Donnerhall und Blitze toben,
fand Drachentücke ihren Spiegel,
von Schicksalshand war ein Portal gewoben
darauf der Fluch, das erste Siegel.
So kämpfen sie seit ew'gen Zeiten,
der Welt verschlossen durch arkane Kraft,
doch Freunde, zittert, wenn die Wut der Wesenheiten
erneut in unsre Welt sich Eingang schafft.

 

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